Jährlich erklärt die Stiftung „Baum des Jahres“ welcher Baum in diesem Jahr zum Baum des Jahres benannt wird. Es ist inzwischen bekannt geworden, dass die Winter-Linde für das Jahr 2016 diesen Titel bekommen hat.
Die Winter-Linde wächst verbreitet in Deutschland und in angrenzenden Ländern. Von den Bewohnern unseres Landes werden die Lindenbäume allgemein sehr geschätzt, weil sie als Naturdenkmale unserer Landschafts- und Heimatbild verschönern.
Neben der Winter-Linde gibt es auch die Sommerlinde, die sich beide schon in ihrer Größe unterscheiden. In der Regel erreicht die Winter-Linde eine Höhe von 15-25 Meter. Ihre Blätter zeigen eine kreisrunde Form an und die Blüten öffnen sich erst im Monat Juli.
Schon unsere Vorfahren liebten ihre Lindenbäume. Vor unsere Vorfahren liebten ihre Lindenbäume. Vor dem Bauerngehöften, Gasthäuser, Schulen und Kirchen wurden Setzlinge gepflanzt, die nach Jahren das Dorfbild bereicherten. Von Dorf zu Dorf wurden Lindenalleen angelegt und auf den von Linden bestückten Wegen erreichten Bauern ihre Felder. In Schlossgärten und Parkanlagen ergänzten Lindenbäume die Aussichten und lockten Besucher. Fast in jeder größeren Stadt gibt es eine Lindenstraße. Die wichtigste Straße in unserer Hauptstadt Berlin trägt den Namen „Unter den Linden“.
Selbst in der Kunst und der Kultur, als Literatur mit ihren Märchen- und Sagenwelt, der Malerei und der Musik haben die Linden ihren Zugang gefunden. Beispielhaft wäre dafür zu nennen, dass Franz Schubert vertonte Lied „Am Brunnen vor dem Tore steht ein Lindenbaum“.
Die Pretzscher Bürger haben eine besondere Beziehung zu den Lindern. Als die Kurfürstin von Sachsen und Königin von Polen Christiane Eberhardine, Ehefrau August des Starken, das Schoss Pretzsch ab 1701 als Sommersitz nutzte und 1721 -1727 ständig bewohnte, erreichten die Parkanlagen im Aussehen ihren Höhepunkt. Christiane Eberhardine war eine Garten- und Parkliebhaberin. So soll sie den Überlieferungen nach oft in den Schatten spendeten Lindenalleen aufgehalten haben. So war es wohl auch am Abend des 2. September 1727.
Als sie dort unter einem Lindenbaum ein angeblich vergiftete Melone zu sich nahm und wenig später verstarb. Wahrscheinlich trug dieser Baum die Bezeichnung “Eberhardinen-Linde“.