Gefecht bei Pretzsch – 29. Oktober 1759
Im vierten Jahr des Siebenjährigen Krieges (1756 – 1763) erfasste das Kriegsgeschehen vorübergehend auch das Gebiet um Torgau. Ende Oktober 1759 standen sich dort eine käiserlich-österreichische und eine preußische Armee gegenüber.
Ohne das Risiko einer verlustreichen Schlacht einzugehen, wollte der österreichische Oberbefehlshaber Feldmarschall Daun den Gegner mit einem Umgehungsmanöver aus seiner Stellung bei Torgau-Süptitz verdrängen. Zu diesem Zweck wurde eine Heeresabteilung unter dem Herzog von Arenberg nach Dommitzsch in den Rücken der Preußen entsandt. Durch Unterbrechung ihrer Versorgungslinien sollte die preußische Armee zum Rückzug nach dem rechten Elbufer veranlasst werden. Trotz dieser kritischen Lage entschloss sich Prinz Heinrich, der die preußischen Truppen bei Torgau kommandierte, das bei Dommitzsch stehende feindliche Korps überraschend anzugreifen. Das Unternehmen war ziemlich riskant und erforderte sorgfältige Vorbereitung. Die Ausführung oblag mehreren kleineren Kontingenten, welche sich unbemerkt der kaiserlichen Stellung anzunähern hatten. Eine Abteilung unter dem General Wunsch marschierte dabei rechts der Elbe bis Wittenberg, überquerte dort erneut den Fluss und vereinigte sich bei Kemberg mit einer zweiten, von Bitterfeld herangerückten Truppe. Die eigentliche Aktion sollte am Nachmittag des 29. Oktober mit einem umfassenden Angriff der feindlichen Linien eröffnet werden. Im kaiserlichen Lager hatte man allerdings von den geheimen Truppenbewegungen der Preußen Wind bekommen und erste Gegenmaßnahmen eingeleitet. Bei Düben wurden zusätzliche Truppen bereitgestellt. Gleichzeitig bekam der Herzog von Ahrenberg Befehl den anrückenden preußischen Verbänden unverzüglich entgegenzukommen und diese abzufangen. Der Erhalt falscher Nachrichten veranlasste Ahrenberg jedoch von einer Beteiligung der bei Düben stehenden Heeresabteilung abzusehen und seinen Abmarsch erst später anzutreten. So trafen in den Vormittagsstunden des 29. Oktober 1759 die Spitzen der kaiserlich-österreichischen und preußischen Kolonnen, nördlich vom Golmer Weinberg, bei Österitz, aufeinander. Die Preußen warfen sofort ihre überlegene Kavallerie ins Gefecht, was zu einer ersten Niederlage der kaiserlichen Reiterei führte. Fast gleichzeitig trat die Nachhut der Kaiserlichen südlich vor Pretzsch mit nachsetzenden preußischen Einheiten ins Gefecht, so das sich der Herzog von Arenberg zum Rückzug auf Düben entschloss. Seine Vortruppen sollten dabei den Abzug des Gros decken, wurden aber bei Gommlo-Meuro von der preußischen Kavallerie erneut attackiert und zersprengt. Erheblichen Anteil am Ausgang des Gefechts hatte der Einsatz einer preußischen reitenden Batterie, damals eine völlig neue Gattung der Feldartillerie. Neben 1 300 Österreichern fielen den Preußen noch mehrere hohe Offiziere und zahlreiches Kriegsgerät in die Hände. Verwundete Soldaten transportierte man anschließend nach Pretzsch, wo ein Lazarett eingerichtet wurde. Die umliegenden Ortschaften hatten die siegreichen Preußen mit Lebensmitteln zu versorgen. Als Folge des Gefechts verschob sich das Kriegsgeschehen wieder in südlichere Gefilde. Ein Jahr später, im Vorfeld der Schlacht bei Torgau, durchzogen abermals große Truppenmassen das Gebiet der Dübener Heide.
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Gemeine Rosskastanie am Golmer Weinberg